Banknoten- und Münzumlauf
Banknotenumlauf im Eurosystem
Die ausgegebene Menge an Bargeld steigt kontinuierlich an: in den letzten zehn Jahren wuchs der Euro-Banknotenumlauf im Eurosystem durchschnittlich um 4,6 Prozent pro Jahr. Mit einem Wert von knapp 1,6 Billionen Euro zum Jahresende 2024 hat sich der Bargeldumlauf damit seit Erstausgabe des Euro-Bargelds im Jahr 2002 mehr als vervierfacht. Innerhalb des Eurosystems ist die Bundesbank mit Abstand der größte Bargeldemittent. Über die Hälfte aller Banknoten im Umlauf stammt aus den Tresoren der Deutschen Bundesbank. Das Bargeld genießt innerhalb der Bevölkerung ein sehr hohes Vertrauen. Dies zeigt sich vor allem in den Anfangsphasen von Krisensituationen und zu unsicheren Zeiten, während derer die Auszahlungen von Banknoten häufig außergewöhnlich stark zunehmen. Hieran wird deutlich: Bargeld spielt nicht nur im Alltags- und Wirtschaftsleben eine bedeutende Rolle, sondern wird auch abseits dessen als stabiles Wertaufbewahrungsmittel geschätzt. Die Bundesbank setzt sich deshalb für den Erhalt des Bargelds ein, damit die Bürgerinnen und Bürger weiterhin die Wahlfreiheit und die Flexibilität bei ihrem bevorzugten Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel genießen können.
Die wertmäßig am häufigsten im Umlauf befindliche Banknote ist der 50-€-Schein. Vor allem gegen Jahresende wird er deutlich stärker nachgefragt als im übrigen Jahr. Dies ist auf die Zeit vor Weihnachten zurückzuführen, in welcher der private Konsum deutlich ansteigt und dieser oftmals bar beglichen wird. Die kleineren Stückelungen finden vor allem bei alltäglichen Erledigungen Anwendung, während bei hohen Barreserven verstärkt 100-€- und 200-€-Scheine zum Einsatz kommen. Von Anfang 2019 bis 2022 gab es bei beiden Stückelungen einen starken Anstieg des Banknotenumlaufs. Seitdem weisen 100-€-Banknoten ein moderates Wachstum auf und der Umlauf der 200-€-Scheine stagniert. Der Bestand an 200-€-Banknoten liegt bei etwa 850 Millionen Stück mit einem Gesamtwert von rund 170 Milliarden Euro. Die 100-€-Banknoten haben Ende 2024 einen Gesamtwert von über 400 Milliarden Euro erreicht.
Münzumlauf im Eurosystem
Die Münzhoheit im Eurosystem liegt bei den einzelnen Mitgliedstaaten. Deswegen weisen Münzen neben einer gemeinsamen europäischen Seite auch jeweils eine nationale Münzseite auf. Neben den bekannten Kursmünzen zwischen einem Cent bis zwei Euro kann jeder Staat eigene Sammlermünzen ausgeben: in Deutschland erfreuen sich unter anderem die 5-€- und 10-€-Münzen mit farbigem Polymerring einer großen Beliebtheit. Diese herausgegebenen Sammlermünzen gelten nur in den jeweiligen Ausgabeländern als gesetzliches Zahlungsmittel. In Deutschland nimmt die Aufgabe als Münzherr das Bundesministerium der Finanzen wahr. Teile der operativen Tätigkeiten wurden an die Deutsche Bundesbank übertragen. Europaweit wurden bis Jahresende 2024 netto über 151 Milliarden Umlaufmünzen im Gesamtwert von knapp 34,5 Milliarden Euro ausgegeben. Von den Stückzahlen her liegt die 1-Cent-Münze mit über 40 Milliarden ausgegeben Münzen ganz vorne. Werden noch die 2-Cent- und 5-Cent-Münzen hinzugenommen, so stellen diese stückmäßig annähernd zwei Drittel der ausgegebenen Münzen, wertmäßig allerdings lediglich circa sieben Prozent des Münzumlaufs. Demgegenüber bilden die 1-€- und 2-€-Münzen in etwa 70 Prozent des umlaufenden Wertes aller Münzen ab.